Wie kann in Lippach Wohnen und Leben im Alter aussehen – und wie kann ich aktiv in Lippach mitgestalten? Diese Frage stellten sich am vergangenen Dienstag, 08. November 2022 rund 100 Interessierte in der Turn- und Festhalle in Lippach.
In Westhausen ist es bereits gelungen, neben dem Pflegeheim St. Agnes insgesamt 18 Wohnungen für Senioren zu realisieren. Das soll auch in Lippach gelingen, so Bürgermeister Markus Knoblauch im Rahmen seiner Begrüßung der zahlreichen Gäste. Ortsvorsteher Rudolf Haas bestätigte, dass der Ortschaftsrat schon länger einen passenden Investor oder Träger für barrierefreies Seniorenwohnen in Lippach sucht, der ein solches Konzept zusammen mit der Gemeinde entwickeln möchte. Mit der WEIK Immobiliengesellschaft hat man jetzt einen Bauträger gefunden, der gerade in kleinen Gemeinden passende Lösungen schafft.
Wohnen im Alter hat keinen einfachen Stand – vor allem auf dem Land. Man wohnt teilweise in großen, halb leeren Häusern mit arbeitsintensivem Garten. Häufig ist nichts barrierefrei oder für die Bedürfnisse im Pflegefall ausgelegt. Zwar werden oft beim Eintritt ins Rentenalter Bäder saniert oder eine neue Küche gekauft, fälligen Lebensversicherungen sei Dank, „dann hat man jedoch immer noch ein altes Haus, aber jetzt mit barrierefreiem Bad“ so Maximilian Weik, Geschäftsführer der WEIK Immobiliengesellschaft bei seinem Vortrag. Im Pflegefall hilft das aber meist nicht weiter. Zudem werden im Alter die Arbeiten an Haus und Garten immer mehr zur Last und die heutigen Energie- und Unterhaltskosten „fressen einen auf“. So bleibt in vielen Fällen später nur der Umzug in ein Heim im nächstgrößeren Nachbarort. Man wird herausgerissen aus der gewohnten Umgebung, der Gemeinschaft und dem Freundeskreis.
„Alte Bäume verpflanzt man nicht – es müssen passende Lösung für die Gemeinde, die Ortschaft und vor allem die Personen vor Ort gefunden werden. Das Angebot muss zu den Bedürfnissen passen, dann funktioniert Mehrgenerationenwohnen auch in kleineren Orten.“ Vorgestellt wurden verschiedene realisierte Projekte von Mehrgenerationenwohnen, Senioren-Wohngemeinschaften, Pflegestützpunkten und betreute Wohnungen in Röhlingen, Ellenberg oder Aalen. „Entscheidend ist eine funktionierende Gemeinschaft und zwangloses Miteinander vor Ort und im Gebäude. Das muss von Anfang an im Zentrum stehen“, betonte Maximilian Weik.
Es folgte eine rege Diskussion im Plenum und später in entspannten Kleingruppen bei dem einen oder anderen Getränk. Schnell kristallisierte sich eine Fülle von Ideen heraus. Gewünscht werden vor allem kleinteilige, barrierefreie Wohnungen, mit eigener Küche, in denen man sich selbstbestimmt versorgen kann. Weiterhin soll ein bedarfsgerechtes Pflegeangebot aufgebaut werden. Zentrale Gemeinschaftsräume stärken das Miteinander, gerne auch mit einer kleinen Werkstatt für die Weiterführung des eigenen Hobbys. Zudem sollte man mit Rollstuhl und Rollator entspannt ums Haus kommen und sich im (Gemeinschafts-) Garten zurechtfinden. Die Wohnungen sollen sowohl durch eine normale Rente unterhaltbar sein, aber auch als Kapitalanlage für später genutzt werden können.
In den nächsten Wochen arbeiten wir nun unter Berücksichtigung der gesammelten Wünsche und Ideen detaillierte Konzepte aus, um die Vorschläge in einem Gebäude zu vereinen. Entstehen soll das Wohnangebot im Lippacher Neubaugebiet am Rinnenbach. Weitere Vorschläge, Ideen oder bei Interesse können Sie sich gerne direkt bei uns melden.